Lernzettel zum Abitur in Geschichte (NRW, 2010)
  1850 - 1871
 
Lernzettel – 12.2 - 1. Klausur - Reichsgründung 1870 / 1871
 
Politische Ziele Preußens nach 1850
Preußen will Großmacht werden:
Vergrößerung der Heeresstärke -> Heeresreform -> Wehrpflicht + Technologie -> Stärkung
Vergrößerung des Territoriums -> Krieg als Weg -> Krieg gegen Ö und DÄ -> geschlossenes Gebiet
Weg zur Reichsgründung
1861 / 1862               
Heeres- und Verfassungskonflikt in Preußen -> Bismarck Ministerpräsident
Abgeordnetenhaus von Liberalen dominiert -> wollten beide Stärkung des Heeres, aber Liberale Verringerung der Dienstzeit auf 2 Jahre
Reichseinigungskriege
1864                           Deutsch-Dänischer Krieg
Dänemark hat Verfassung geändert und gegen Malmöer Vertrag verstoßen und sich Schleswig und Holstein einverleibt -> Holstein zu Österreich / Schleswig zu Preußen
1866                           Preußisch-Österreichischer (deutsch-deutscher Krieg)
Ende des preußisch-österreichischen Dualismus‘ -> nie eindeutig geklärt, wer Führungsrolle in deutschsprachigem Bereich besaß -> Sieg + Annexion von Hannover, Nassau, Holstein, Hessen und Frankfurt am Main -> Auflösung des Deutschen Bundes (1815 – 1866)
1867                           Norddeutscher Bund unter preußischer Führung
1870 / 1871                Deutsch-Französischer Krieg -> Deutsches Kaiserreich
Spanischer Thronfolgestreit -> Frankreich wollte, dass Preußen sich nicht einmischt -> Emser Depesche von Bismarck (Worte des Königs gekürzt -> Antwort konnte als Beleidigung aufgefasst werden) -> Napoleon III. erklärt Krieg -> Süddeutsche Staaten schlossen sich Preußen an und Kaiser wurde bei Schlacht von Sedan gefangen genommen -> ein Jahr später Sieg über Frankreich -> Elsass + Lothringen + 5 Mia. Goldfrancs
18. Januar 1871          Proklamation des Deutschen Reiches unter Führung des preußischen König als Kaiser der Deutschen im Spiegelsaal von Versailles
Bismarcks Lückentheorie
Monarch mit letzter Entscheidungsinstanz, wenn König und Parlament uneinig
èKein Gesetz, was dagegen sprach -> legitim! -> Heeresreform nach Willen des Königs
Indemnitätsvorlage
Bismarck wurde als Verfassungsbrecher gesehen -> nach dem Krieg 1866 Indemnitätsvorlage: war illegal, aber die einzige mögliche Handlung -> 250 zu 75 Stimmen
èEnde des Verfassungskonflikts
Bewertung der Verfassung von 1871
Kaiser eigentlich absolut
Reichstag + Bundesrat mit Gesetzesinitiative und Budgetrecht
[unter Einfluss vom Kaiser]
Politische Mitbestimmung durch Wahl des Reichstags [nur 50%]
[unter Einfluss vom Kaiser]
Keine fixierten Grundrechte
èPreußen dominiert das Deutsche Reich [Ziel Bismarcks]
o   Der Kaiser ist Preuße
o   Es gibt kein Reichsgesetz ohne die Zustimmung Preußens
o   Der preußische Ministerpräsident ist automatisch gleichzeitig der
Reichskanzler
o   Der Kaiser ist der Oberbefehlshaber über das Reichsheer
Spaltung der Liberalen
Demokraten (links) – Liberale (Mitte) – Konservative (rechts)
Nach Reichsgründung Spaltung der Liberalen in nationalliberale (froh über Einheit) und freiheitlich liberale (lediglich Einheit, aber immer noch keine Freiheiten für die Bürger)
Gegründete Parteien
Bismarck unterschied alle Parteien in Reichsfeinde und Reichstreue [gegen Erstere ging er zum Teil mit Verboten oder Verfolgung vor, um das System vor Umsturz zu schützen!]
1861   
Deutsche Fortschrittspartei   ->         liberal – mehr Rechte für Bürger
1867   
Nationalliberale Partei (reichstreue Partei)        -> Verwaltung, die Recht achtet
1870   
Zentrum (Reichsfeinde)         ->             Gleichheit – mehr Rechte für die Kirche
1875   
Sozialistische Arbeiterpartei ->         mehr Freiheit für untere Schichten (Arbeiter)
1876   
Deutschkonservative Partei (reichstreu)      -> Monarch absolut – SAP = Feind
1878   
21. Oktober -> Sozialistengesetz
-> Verbot aller sozialistischen Parteien -> Gefahr!
Außenpolitisch bis 1890 viele Bündnisse -> Anerkennung + kein Imperialismus
1890    erzwungener Rücktritt Bismarcks –> Wilhelm II. sah Politik nicht mehr als zeitgemäß
Historikermeinungen:
Nipperdey zur Frage ob Verfassung 1871 wirklich konstitutionelle Monarchie darstellte
Tatsächlich konstitutionell, weil an Verfassung und Parlament gebunden – Monarch aber dennoch extrem mächtig – Macht aber nicht immer politischer Einfluss – auch andere Institutionen mit großer Macht – Parlament ohne politischen Einfluss auf Gesamtpolitik
Deutsche als Spätkommer -> Weg zur Nazi-Diktatur?
Wehler
Nationalstaatsgründung und Industrialisierung gleichzeitig -> doppelte Belastung
Vorbildcharakter der anderen europäischen Staaten -> Erfolg durch Selbstverantwortung der Gesellschaft – negative Entwicklung der Spätkommerrolle -> Nazi-Diktatur
Meinung zur Verfassung:
Scheinkonstitutionalismus – autokratischer Staat – Parlament ohne Einfluss – Monarch bestimmt Verfassung
 
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