Lernzettel – 13.1 – 1. Klausur – Ende WR – Machtergreifung
Wichtige Daten
8. und 9. Nov. 1923
Misslungener Hitlerputsch in München
20. Dezember 1924
Freilassen Hitlers nach nur 6 Monaten (statt 5 Jahren) Gefängnis
20. Mai 1928
Reichstagswahl: NSDAP 2,6% - Splitterpartei / SPD 28,7% - stärkste Partei
24. Oktober 1929
Börsencrash -> Schwarzer Donnerstag – Beginn in Amerika
27. März 1930
Große Koalition (Hermann-Müller-Kabinett) [SPD und DVP] bricht auseinander
29. März 1930
Hindenburg ernennt Brüning zum neuen Reichskanzler
16. Juli 1930
Auflösung des Reichstag wegen Aufhebens einer Maßnahme Brünings
14. September 1930
Reichstagswahl: NSDAP 18,3% / SPD 24,5% - noch stärkste Partei
10. April 1932
Reichspräsidentschaftswahlen -> Hindenburg gegen Hitler im 2. Wahlgang
[Linke für Hindenburg als kleineres Übel]
30. Mai 1932
Entlassung Brünings wegen Ostsiedlungsverordnung
1. Juni 1932
Papen (von Schleicher vorgeschlagen) wird RK -> „Kabinett der Barone“
4. Juni 1932
Auflösung des Reichstags durch von Papen
7. Juni 1932
SA wird verboten – Gesetz wird übergangen später von Hindenburg aufgelöst (7.)
20. Juli 1932
Absetzung der SPD-Herrschaft in Preußen (wegen diverser Straßenkämpfe)
31. Juli 1932
Reichstagswahl: NSDAP 37,2% - stärkste Partei / SPD nur noch 21,5%
12. September 1932
Auflösung des Reichstags durch Hindenburg -> RT Misstrauen gegen Papen
6. November 1932
Reichstagswahl: NSDAP 33%
17. November 1932
Rücktritt von Papens
4. Dezember 1932
Schleicher RK: „Kabinett der Nationalen Konzentration“ – Spaltung der NSDAP
4. Januar 1933
Unterredung von Papen und Hitler in Köln -> Pläne einer Koalition
26. Januar 1933
Hindenburg spricht sich noch ausdrücklich gegen Hitler als potentiellen RK aus
28. Januar 1933
Rücktritt von Schleicher als Reichskanzler
30. Januar 1933
Hitler wird von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt
31. Januar 1933
Hitler löst Reichstag auf
1. Februar 1933
Neuwahlen für 5. März angesetzt – Chance auf alleinige Macht (50%)
2. Februar 1933
Demonstrationsverbot für die KPD
4. Februar 1933
„Verordnung zum Schutz des deutschen Volkes“ – Einschränkung der Pressefreiheit
10. Februar 1933
Erstmalige Übertragung einer NSDAP-Parteiveranstaltung im Rundfunk
17. Februar 1933
„Schießbefehl“ -> Unterstützung der nationalen Propaganda durch die Polizei
20. Februar 1933
Hitler überredet Großindustrielle zur Zusammenarbeit - hoffen auf Staatsaufträge
27. Februar 1933
Reichstagsbrand -> den Kommunisten (van der Lubbe) in die Schuhe geschoben
28. Februar 1933
Reichstagsbrandverordnung -> in Krisenzeiten -> Einschränkung aller Freiheiten
5. März 1933
Reichstagswahlen: NSDAP – 43,9% [immer noch keine alleinige Mehrheit]
6. – 18. März 1933
Ausschaltung und Gleichschaltung der Landesregierungen
10. März 1933
Bücherverbrennung
13. März 1933
Goebbels wird Minister für Propaganda und Volksaufklärung
21. März 1933
„Tag von Potsdam“ -> Händedruck Hitler und Hindenburgs vor Garnisonskirche
23. März 1933
„Ermächtigungsgesetz“ -> Gesetze durch Regierung auch ohne Parlament legal
7. April 1933
„Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ -> Entlassung Nicht-NS
26. April 1933
Erlass zur Gründung der Gestapo
2. Mai 1933
Verbot freier Gewerkschaften
22. Juni 1933
Verbot der SPD
5. Juli 1933
freiwillige Auflösung und Verbot aller Parteien -> NSDAP = Monopolpartei
6. Juli 1933
Offizieller Abschluss der nationalen Revolution, laut Hitler
22. September 1933
Gründung der Reichskulturkammer -> Ohne Mitgliedschaft keine Kunst erlaubt
Trend [1930-1933]
immer weniger Gesetzesbeschlüsse durch RT / mehr präsidiale Notverordnungen
Trend [1930-1933]
KPD immer mehr Wähler 10,6 -> 16,8% [am 5. März: Verluste!]
4. Januar 1934
Aufhebung der Ländervolksvertretungen -> Einheitsstaat
30. Juni 1934
„Röhm-Putsch“ -> „sozialistischer“ SA-Führer wird nach Befehl Hitlers ermordet
2. August 1934
Tod Hindenburgs -> Hitler wird auch Reichspräsident -> Führer und Diktatur
NS-Ideologie
Ziele:
„Ernährung eines Volkes auf eigenem Boden“ -> Volk gedeiht -> Expansion
Gewinnen der Seele des Volkes durch Vernichtung der gegnerischen Ziele
Anti… semitismus (= Parasiten) - intellektualismus - parlamentarismus – kommunismus
Ansichten:
Leben als ewiger Rassenkampf / Sozialdarwinismus –„der Stärkere überlebt“
Merkmale der Ordnung:
Führer (Exekutive, Legislative, Judikative) als alleiniger Träger der Macht
jede Gewalt ist vom Führer (= völkischer Gemeinwille) abgeleitete Gewalt
èFührerprinzip!
Juden
Verfolgt seit dem Mittelalter
Seit Aufklärung: Judenemanzipation
Um 1800 lediglich 0,5% in der sozialen Oberschicht – 30% Bettlerjuden – 20% Angestellte
Um 1933: Juden – 0,6% der deutschen Bevölkerung
Machtergreifung - Historikermeinungen
Eberhard Kolb (2002): multikausaler Erklärungsansatz:
Macht des Reichspräsidenten / Wirtschaftskrise / Besonderheit des deutschen Charakters / Umschichtung in den Mittelstand / autoritäre Tradition / Massenpropaganda à Gewichtung subjektiv
Detlev Peukert (1987): Politiker hatten keine Handlungsspielräume -> bei
Reformen / Radikalisierung durch „Abstriche an der
Substanz“ nach 1. WK /Aber auch ohne 1. WK
NSDAP möglicherweise an der Macht
Otto Dann (1996):
Gespaltene Nation -> Kampf um den Staat
Nationalgedanke durch Klassengegensätze in der Demokratie
-> durch NSDAP verkörpert
Sieg der Rechten wegen: Anpassung (legaler Weg), Militarisierung (SA)
Scheitern der Weimarer Republik
Gerhard Schulz: Häufung von Wahlen, neues Wahlsystem –
Verhältniswahlrecht - keine 5%-Hürde
„Handbuch der deutschen Geschichte“: Präsident zu viel Macht / kann
Staatswillen nicht verkörpern
Karl Dietrich Bracher: Präsidialregierungen zwecklos -> antidemokratische
Partei als Weg aus der Krise
Soziologen: Wirtschaftskrise -> Radikalisierung -> auch (nationale)
Großindustrielle für NSDAP
Multikausale Erklärung:
Ökonomischer Aspekt: Weltwirtschaftskrise
Institutioneller Aspekt: Schwächen der Weimarer Verfassung
Soziologischer Aspekt: Charaktereigenschaften der Deutschen kamen
Diktatur entgegen
Massenpsychologischer Aspekt: Propaganda / Massensuggestion
Personalistischer Aspekt: Hitler als „starker Mann“
Politische Gründe: a) Hindenburg übertrug ohne Zwang Hitler Kanzlerschaft
b) Versagen der Politiker -> Präsidialkabinette
c) Förderung durch Unternehmer -> Belebung der
Wirtschaft / Abschaffen der Gewerkschaften
d) Schuld der Wähler
e) Propaganda und Ideologie nach Krieg, VV, Inflation
und WWK -> enttäuschter Mittelstand
Historische Voraussetzungen:
Kontinuität -> immer 1 Mann an der Spitze des Staates
Gewaltnutzende Außenpolitik [„Blut und Eisen“]
Weimarer Verfassung
Politisches Spektrum in der Weimarer Republik
rechts NSDAP – DNVP – DVP – ZENTRUM – DDP – SPD – KPD links
Besondere Persönlichkeiten / Institutionen
Paul von Hindenburg:
Reichspräsident [1925 – 1934] – „Ersatzkaiser“
Konservativ, kein Fan der Demokratie, hielt NSDAP für vulgär
Gregor Strasser:
linker Part der NSDAP – Strasser <-> Hitler sollte NSDAP spalten
Wilhelm Frick: Innenminister unter Hitler
Hermann Göhring:
Preußischer Innenminister - Minister ohne Geschäftsb. unter Hitler
Alfred Hugenberg:
Vorsitzender der DNVP – Pressezar – Kopf der Harzburger Front
Später u.a. Wirtschaftsminister unter Hitler
Franz von Papen:
Reichskanzler 1932 – Vizekanzler unter Hitler – parteilos
Heinrich Brüning:
Zentrumspartei – Reichskanzler von 1930 – 32
Kurt von Schleicher:
zeitweiliger RK Ende 1932 – parteilos – eher rechts anzusiedeln
Heinrich Himmler:
Führer der SS
Joseph Goebbels:
Propagandaminister unter Hitler
Ernst Röhm:
Führer der SA – sozialistisch – gegen Gleichschaltung - RöhmPutsch
Harzburger Front:
nationales Bündnis gegen Brüning (DNVP / NSDAP / Stahlhelm)
Reichswehr:
durch VV auf 100.000 Mann reduziert
SA:
Parteiarmee der NSDAP: 500.000 Mann
SS:
paramilitärische Organisation -> Durchführung des Holocaust
Stahlhelm:
500.000 Mann – national – stärkste paramilitärische Organisation
Definitionen / Erklärungen:
Präsidialkabinett =
(1930 – 1933) – Kabinett wurde allein durch Präsidenten bestimmt
Young-Plan =
Reparationszahlungen durch VV bis 1988
Deflationspolitik =
Politik von Brüning als Reaktion auf die WW
Problem: Wirtschaft wegen mangelnder Kaufkraft weiter gen Krise
Notverordnung =
(Artikel 48): Exekutivgewalt in Notzeiten beim Reichspräsidenten
Ostsiedlungsverordnung =
Zwangsenteignung von Landgütern-betraf Kriegskollegen Hindenb.s
Machtergreifung =
von NSDAP benutzter Begriff -> eigentlich nicht zutreffend, da…
Machtübergabe =
….Hindenburg Hitler ohne Notwendigkeit die Macht übergab
Märzgefallene =
Menschen, die aus Angst vor Arbeitslosigkeit durch die Gleichschaltung der NSDAP beitraten