Lernzettel zum Abitur in Geschichte (NRW, 2010)
  Industrialisierung
 
Lernzettel Industrialisierung
Voraussetzungen für die Industrialisierung in Deutschland
Unternehmer -> Kapital -> Arbeiter und technischer Fortschritt
Bevölkerungszuwachs -> Wunsch nach neuen Arbeitsplätzen
Historiker Wilhelm Abel:      

Naturfaktoren (z.B. Bodenschätze)
Aufklärung, Naturwissenschaften, säkularisierte Ethik
Veränderter politischer Raum: mehr Freiheiten
Forscherdrang -> Erfindungen
 
Phasen der Industrialisierung
1.      Phase:            Ausbruch aus traditioneller Wirtschaft und Gesellschaft
(1780 – 1835)       ->         institutionelle Voraussetzungen
2.      Phase:            erste Industrialisierungsphase
(1835 – 1873)       Handarbeit teilweise durch Maschinenarbeit ersetzt
                             Aufschwung des Eisenbahnbaus und des Verkehrssektors
3.      Phase:             zweite Industrialisierungsphase
(1873 – 1914)       Industrie (sekundärer Sektor) als Leitsektor
 
Deutscher Sonderweg
Abgeleitete Entwicklung [England als Vorbild]
Mehr Ressourcen [Kohle und Eisenerz] als andere Länder
Zentrale Lage -> viele Kriege auf deutschem Gebiet -> Investition in Militär statt Industrie
314 selbständige Territorien am Anfang der Industrialisierung -> Zölle / Währungen / Handelsmonopole
Gesellschaftsstruktur: stets Klassen und Stände -> Erschwerung der Industriellen Revolution
Mangelnde Ausnutzung der Produktionsfaktoren [früher Gewerbe meist nur nebenberuflich]
èErst kurz vor 1. Weltkrieg war der Industrialisierungsprozess in Deutschland abgeschlossen!
Industriebranchen
Führende Branchen:              England:          
                                               Textilindustrie [Dampfmaschine / Webmaschine]
                                              Deutschland:                                                                                              
                                              Metallindustrie -> Verkehrssektor [Eisenbahnbau]
                                                               1800:     150.000 Beschäftigte   
                                                               1913:     2.400.000 Beschäftigte
                                                          Auch Textilindustrie [allerdings hauptsächlich Handarbeit]
                                                               1800:     1.200.000 Beschäftigte                                              
                                                               1913:     2.750.000 Beschäftigte
 Bergbau, Bau, Nahrung, Holz, Papier und Druck verfünffachten bis verachtfachten sich
 
Veränderung im Leben der Menschen
Mehr Umsatz für Unternehmer, Fabrikbesitzer und Industrieherren
Arbeiter wurden durch Maschinen ersetzt
… aber … Bauern begangen Landflucht, weil sie ihr Heil im sekundären Sektor suchten
-> Massenarbeitslosigkeit / Pauperismus
-> Senkung der Löhne aufgrund von Abhängigkeit
Fabrik als Arbeitsraum (früher Zuhause)
14 – 16 Stunden Arbeit am Tag
Fabrikherren: immer reicher / Arbeiter: immer ärmer -> Spaltung -> Klassengesellschaft
 
Soziale Frage
 
Probleme:      überlange Arbeitszeiten / niedriger Lohn / fehlende Sicherheitsvorkehrungen / Abhängigkeit vom Unternehmer / Frauen – und Kinderarbeit / Leben am Existenzminimum / politische Rechtlosigkeit -> unmenschliche Arbeit / gesundheitliche Schäden / Auflösung der Familie / Wohnungselend / soziale und politische Deklassierung
Marxismus als Lösung?
Friedrich Engels und Karl Marx (1848) -> kommunistisches Manifest
Ausbeutung:    Mensch als bloßes Zubehör der Maschine -> Zwang zur Arbeit
Entfremdung: keine Selbstverwirklichung mehr durch Arbeit -> Interessen Anderer
Klassenkampf:   
seit jeher Kämpfe zwischen zwei Klassen – jetzt: Proletarier + 
Kapitalisten
Konzentration als Hauptproblem:

immer weniger, aber immer reichere Kapitalisten
Kommunismus:    
Auflösung aller Klassen -> Gleichheit -> keine Ungerechtigkeit
èSpäter zur Rechtfertigung der Diktatur missbraucht
 
Tatsächliche Lösung
Unternehmer gründeten Krankenkassen / Altersversorgung und Werkswohnungen
Bürgerliche Wissenschaftler [Kathedersozialisten]:
Arbeitslosenversicherungen / Anerkennung der Gewerkschaften / staatliche Sozialpolitik
Kirche [evangelisch + katholisch]: Häuser + Missionen [z.B. Kolpinghäuser oder Caritas]
Christliche Parteien gegen liberalen Kapitalismus und für Interessen des Arbeiterstandes
Gewerkschaften für mehr Rechte für Arbeiter – Streik als politisches Mittel
Staat unter Bismarck:            Krankenversicherungsgesetz oder Altersversicherungsgesetz
Arbeiterparteien [wie die SPD]: Einsatz für Gleichheit – politische Macht als friedlicher Weg
 
Frauen- und Kinderarbeit
Frauen und Kinder durch gesunkene Löhne zur Arbeit gezwungen
Frauen als Arbeiter:  nicht so kräftig, aber fügsamer, pünktlicher und günstiger
Kinder:           gute Arbeiter in Bergwerken -> Krüppel / kaputte Lungen - Betteln
Keine Gesetze zum Schutz von Kindern und Frauen aus Angst vor Wettbewerbsunfähigkeit!
 
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